Mehr offene Daten für gemeinnützige Organisationen
Einige Kommunen, die schon seit Jahren Erfahrung mit offenen Daten haben, nutzen die verschiedenen Ansätze des Stakeholder-Screenings bereits. Sie berücksichtigen dadurch die Wünsche und Interessen der Datennutzer*innen und stehen teilweise im direkten Kontakt mit ehrenamtlich arbeitenden Entwickler*innen, die Anwendungen auf Basis offener Daten erstellen. Hackathons, das sind Veranstaltungen in denen Ideengeber*innen, Programmierer*innen und Kreative zusammen an der Lösung eines Problems arbeiten, oder ehrenamtliche Initiativen wie die in über 25 deutschen Städten aktiven OK Labs der Open Knowledge Foundation Deutschland bieten einen möglichen Rahmen zum Austausch zwischen Verwaltung und technisch affiner Zivilgesellschaft.
Doch eine Perspektive wurde bei der Nachfrageorientierung bisher vernachlässigt: gemeinnützige Organisationen. Offene Daten können für gemeinnützige Organisationen ein nützliches Werkzeug sein, um beispielsweise die Notwendigkeit von Fördermitteln zu belegen, Berichte oder Artikel auf Basis von Daten zu erstellen oder Anhaltspunkte für künftige gesellschaftliche Fragen in der eigenen Kommune zu finden.
Ein Workshop in Münster als Vorlage
Wir haben im vergangenen Jahr unter dem Titel „Offene Daten für alle“ (#ODFA) gemeinsam mit der Stadt Münster einen Workshop für gemeinnützige Organisationen aus Münster und Umgebung durchgeführt. Ziel des Workshops war es, die Bedeutung offener Daten und den Bedarf dieser für die Arbeit der beteiligten Organisationen zu ermitteln. Die Teilnehmenden setzten sich vor allem aus Vertreter*innen gemeinnütziger Organisationen zusammen wie beispielsweise dem Arbeiter- und Samariterbund, der Lebenshilfe, einer lokalen Fahrradinitiative und Angestellten der Stadtverwaltung, z.B. aus dem Bereich der Statistik.
Eine Toolbox für den Open-Data-Workshop in Ihrer Kommune
Im Nachgang zum Workshop haben wir von einigen kommunalen Vertreter*innen die Rückmeldung bekommen, dass sie in ihrer Kommune gerne einen ähnlichen Workshop veranstalten würden. Daher haben wir unsere Materialien zu einer Toolbox aufbereitet, damit Kommunen mit geringem (Vorbereitungs-)Aufwand einen ähnlichen Workshop veranstalten können. Die Toolbox besteht aus den folgenden Inhalten.
Das Wichtigste: Leitfaden, Präsentation & Drehbuch
Im #ODFA-Leitfaden stellen wir einige grundlegende Informationen zusammen, die Sie z.B. für die Vorbereitung des Workshops benötigen. Außerdem finden Sie hier die Präsentation zum Download. Damit Sie mit der Vorbereitung für diesen Workshop möglichst wenig Aufwand haben und wenig selbst recherchieren müssen, haben wir unsere eigenen Notizen im „Drehbuch“ ausformuliert.
Gelerntes weiterverbreiten
Teilnehmer*innen am #ODFA-Workshop könnten daran interessiert sein, die Inhalte des Open-Data-Workshops an Kolleg*innen weiterzuleiten, z.B. indem Sie das Gelernte selber vermitteln. Für diesen Zweck haben wir die Präsentation etwas gekürzt und das „Drehbuch“ so angepasst, als würden sie die Inhalte an Kolleginnen und Kollegen weitergeben.
Machen Sie Ihren Workshop bekannt
Um genügend Teilnehmer*innen für Ihren Workshop zu finden, müssen Sie gezielt darauf hinweisen. In der Toolbox finden Sie hierfür z.B. Bilder, die Sie auf Twitter nutzen können, zwei Vorschläge für Blogposts und auch einen Header, den Sie für eine Veranstaltungsseite nutzen können.
Open-Data-Lenkungsgruppe
Zum Abschluss unseres Workshops in Münster wurde die Idee einer Open-Data-Lenkungsgruppe vorgestellt, die in der Stadtverwaltung dafür Sorge trägt, die zivilgesellschaftliche Perspektive im Bereich Open Data kontinuierlich in den Prozess der Öffnung von Daten einzubringen. In einem Feedback-Bogen hat die große Mehrheit der Teilnehmenden angegeben, dass sie sich gerne an solch einer lokalen Gruppe beteiligen wollen. Deshalb haben wir die Toolbox ebenfalls um Informationen zum Aufbau eines Open-Data-Netzwerks und einer Open-Data-Lenkungsgruppe in Ihrer Kommune ergänzt.
Zum Hintergrund:
Die Idee für den Open-Data-Workshop geht zurück auf den Open-Data-Aktivisten Nathan Coyle aus England, der die Konzeption des #ODFA-Workshops und die Ausarbeitung der Toolbox übernommen hat. Der Open-Data-Workshop ist Teil der Projektaktivitäten rund um den Musterdatenkatalog für Open Data in Kommunen.
Für kommunale Akteur*innen, die an Open Data interessiert sind, bieten wir neben dem Musterdatenkatalog auch einen Open-Data-Leitfaden. Der Leitfaden erleichtert Kommunen den Einstieg in das Thema Open Data und vermittelt kurz und kompakt die wichtigsten Schritte einer Kommune auf dem Weg zur Bereitstellung von offenen Daten. Zusätzlich bieten wir eine Broschüre an. Sie beschreibt kurz, was unter Open Data in Kommunen, also offenen Verwaltungsdaten, zu verstehen ist. Diese enthält außerdem praktische Anwendungsbeispiele für offene Daten sowie Argumente für Open Data aus Sicht der Verwaltung, der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft.
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