Auf der Holzterrasse eines Backsteingebäudes sitzen 2 Männer und eine Frau an ihrne Laptops.
Mitarbeoterfoto Mario Wiedemann
Mario Wiedemann
7. September 2020
Förderprogramme

Lab4Land: Förderprogramm für Startups auf dem Land

Das Arbeiten auf dem Land erhält durch die Veränderungen, die die Corona-Pandemie in unserem Arbeitsleben hervorruft, aktuell Aufwind. Viele Arbeitgeber haben ihre Mitarbeiter:innen über Monate hinweg ins Home Office geschickt. Ein Zurück zur Art der Arbeitsorganisation wie vor der Pandemie wird es vermutlich nicht geben sondern mehr ortsunabhängiges Arbeiten (Arbeiten in der Corona-Pandemie – Auf dem Weg zum New Normal).

Geschäftsideen vom Land und für das Land

Das ortsunabhängige, mobile Arbeiten ist eine erfreuliche Entwicklung für Kommunen im ländlichen Raum. Es eröffnet ihnen die Chance auch für jene Menschen attraktiver zu werden, die bisher in den Ballungszentren ihrer Arbeit nachgegangen sind, denn mehr Home Office und mobile Arbeit heißt auch weniger Pendeln. Ohne das Pendeln erscheinen auch Kommunen, die weit entfernt von den Zentren der Arbeit liegen als interessanter Arbeits- und Lebensort.

Kommunen im ländlichen Raum sind in den Entwicklungen rund um neue Formen der Arbeit nicht nur passive Akteure. Sie können von mehr Home Office profitieren und sich attraktiv aufstellen, indem sie z.B. Coworking-Angebote schaffen, die das Arbeiten vor Ort attraktiv machen. Sie könnten aber auch Keimzellen für neue Geschäftsideen werden. Das Lab4Land im niedersächsischen Schöppenstedt macht sich auf den Weg, Geschäftsideen vom Land und für das Land zu fördern.

Herausforderungen im ländlichen Raum unternehmerisch lösen

Heute ist der Auftakt des Lab4Land, einem vierwöchigen Accelerator an dem vier Start-ups teilnehmen werden. Im Lab4Land werden die Geschäftsideen der Gründer:innen dank der Unterstützung des Accelerators bis zur Marktreife weiterentwickelt. Die Gründer:innen möchten mit ihren Ansätzen unterschiedliche Herausforderungen im ländlichen Raum unternehmerisch lösen. Dabei werden die Kontakte in der Region Wolfenbüttel genutzt, um die Gründer*innen mit potentiellen Kunden zusammenzubringen. Denn nur so lässt sich prüfen, ob die Ideen auch wirklich auf Nachfrage stoßen.

Das Lab4Land wird von der Stiftung Zukunftsfonds Asse in Wolfenbüttel, der CoWorkland eG aus Kiel und der DSTATION in Schöppenstedt initiiert und getragen. Alle drei Partner verfügen über jahrelange Erfahrung in der Gründungsszene auf dem Land sowie beim Thema Social Entrepreneurship und wollen diese weitergeben, perspektivisch überregional und deutschlandweit. Außerdem unterstützen wir von der Bertelsmann Stiftung durch unsere Projekt „Smart Country und „Zukunft der Arbeit“ das Lab4Land.

Bisher verbinden wir Start-ups mit den großen Ballungszentren. Dort gibt es Bildungsinstitutionen, aus denen heraus kluge Köpfe Geschäftsideen entwickeln. Außerdem ist dort das notwendige Kapital zu finden sowie qualifizierte Mitarbeiter:innen. Doch die Mehrheit der potenziellen Kund:innen findet sich außerhalb der großen Städte. Fast 60 Prozent der Bevölkerung leben in Kommunen mit weniger als 50.000 Einw. (58,95 %, eigene Berechnung auf Basis von Statista). Der Ansatz des Lab4Land, unternehmerische Ideen zu fördern, die Herausforderungen im ländlichen Raum lösen könnten, ist daher konsequent. Wir sind gespannt auf die Erfahrungen der Gründer:innen und werden im Blog darüber berichten.

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  • Torsten Sewing wrote on 25.01.2022

    Liebe Lab4Landies, lieber Herr Wiedemann,
    ich wäre gespannt zu erfahren, welche Geschäftsideen bisher entstanden oder in der Mache sind. Es wird sich ja zumindest teilweise um start-ups handeln, die entweder per social franchise oder schwerpunktmäßig lokal wirksam sind. Und dementsprechend skaliert werden könnten.

    Herzlichen Dank,
    TS