Das digitale Landleben weckt Aufmerksamkeit. Medien berichten über vernetzte Dörfer. Pilotprojekte wie die digitalen Dörfer erzeugen bundesweit Interesse. Veranstaltungen zur Digitalisierung im ländlichen Raum vernetzen die treibenden Kräfte aus den Kommunen.
Eine Bedingung muss für ein digitales Landleben erfüllt sein: Die Kommune benötigt eine gute digitale Infrastruktur. In vielen ländlichen Kommunen ist diese Voraussetzung leider noch nicht erfüllt. Deutschland hinkt beim Glasfaserausbau bekanntlich hinterher – nicht nur, aber vor allem, auf dem Land. Manche Regionen sind noch weit entfernt von Übertragungsraten, die Glasfaserverbindungen erzielen. Damit haben diese Regionen zunehmend einen Standortnachteil.
Doch gerade im ländlichen Raum, der häufig mit zahlreichen Herausforderungen wie z.B. einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung konfrontiert ist, können digitale Lösungen die kommunale Daseinsvorsorge unterstützen und die Lebensqualität steigern. Digitale Arbeit kann die Provinz auch für neue Bürger*innen attraktiv machen, da sie ortsunabhängig und damit auch auf dem Land erfolgen kann.
Gute Beispiele für kommunale Digitalprojekte gibt es bereits in einigen Kommunen. Sie verdienen Aufmerksamkeit, denn sie regen zur Nachahmung an. Nicht jedes kleine Dorf ist in der Lage und gewillt mit einer großangelegten, ausgeklügelten Digitalisierungsstrategie zu beginnen. Deshalb sind gute Beispiele so wichtig: Sie zeigen die Vorteile niedrigschwelliger, digitaler Lösungen auf. Sie regen zum Nachahmen an und inspirieren im besten Falle zu neuen Ideen.
„Digitales Landleben“ präsentiert sich in Kiel
Während der digitalen Woche in Kiel haben wir am 10. September 2018 in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein einige Akteure auf der Konferenz „Digitales Landleben“ zusammengebracht, die gute Beispiele für kommunale Digitalprojekte präsentiert haben.
Es wird voller. Es gab über 100 Anmeldungen. Und nun geht's auch gleich los mit der Konferenz "Digitales Landleben". 😁 #beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/lljIfS2ZMk
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Die Bandbreite der vorgestellten Projekte war groß. Sie reichte von „kleinen“ Lösungen wie der App Knoop zum Anschalten der Straßenbeleuchtung im schleswig-holsteinischen Löwenstedt bis hin zu „großen“ Lösungen wie der Errichtung eines kompletten Dorfes, dem KoDorf, das der Initiator Frederik Fischer aus Berlin vorgestellt hat. Das KoDorf möchte die Stränge Coworking und Coliving zusammenführen. In einem neu errichteten Dorf sollen urbaner Lebensstil und Mentalität sich mit ländlicher Idylle vereinen.
Aus den Kreisen Lippe und Höxter war das Projekt „Smart Country Side“ vertreten. Das dreijährige Projekt erarbeitet gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern digitale Lösungen in 16 Dörfern, um die Lebensqualität vor Ort zu steigern. In unserem Blog gibt es eine Blogserie mit mehr Infos zum Projekt.
Der Bürgermeister der niedersächsischen Gemeinde Wennigsen hat in Kiel die Erfahrungen mit digitalen Projekten in seiner Gemeinde geschildert. Gegen einige Widerstände wurde ein Online-Beteiligungsverfahren in der Stadt durchgeführt, für das die Verwaltung schon 2012 ausgezeichnet wurde. Sechs Jahre und einige Digitalprojekte später hat Christoph Meineke drei Empfehlungen für andere Kommunen parat:
Bürgermeister @Wennigsen über Digitalisierung in seiner Kommune. Sein Fazit auch für andere Kommunen.
1. Wir brauchen eine kommunale Fehlerkultur.
2. Verwaltung muss sich viel stärker öffnen.
3. Es braucht einen gesamtkommunalen Mit für Veränderungen.#beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/A8DzOIkMZR— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Auf der Konferenz „Digitales Landleben“ wurden noch weitere positive Beispiele für kommunale Digitalprojekte vorgestellt. In den folgenden Tweets werden alle Projekte und Akteure aufgeführt, die sich in Kiel präsentiert haben.
Der @wkaczoro macht den Einstieg in #beyondglasfaser und präsentiert seine zentralen Thesen aus seinem Buch "Smartes Land". https://t.co/WApXAlHseR #diwokiel pic.twitter.com/Fe0av3Sz5k
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Die @boell_stiftung mit @ubaehr hat Start-ups gefragt: Was braucht Ihr um Euch im ländlichen Raum anzusiedeln?
1. Schöner Ort
2. Technische Infrastruktur muss gegeben sein.
3. Es muss dort andere Leute wie uns geben: Community.
👉 CoWorkLand wurde geboren.#beyondglasfaser pic.twitter.com/kOvsuyWvyK— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Die Idee des @Ko_Dorf präsentiert von @FrederikFischer bei #beyondglasfaser. "Ich will gerne auf dem Land leben, aber nicht alleine, isoliert arbeiten in einem 200-Einwohner-Dorf." Das KoDorf als Lösung? pic.twitter.com/S9ZzgwEUXd
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Straßenbeleuchtung bei Bedarf: die App Knoop. Ein weiteres Beispiel für Digitalisierungsprojekte im ländlichen Raum bei #beyondglasfaser https://t.co/5kAF20U5Ip #diwokiel pic.twitter.com/ewnf3m4Qjg
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Das Projekt "Smart Country Side" stellt sich bei #beyondglasfaser vor. Digitale Dorfprojekte in Ostwestfalen-Lippe. Mehr dazu in einer Blogreihe in unserem Smart Country Blog. https://t.co/YXKPT6yXem #diwokiel
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Das vernetzte Dorf. Vorgestellt von Dana Kurz von der Uni Siegen bei #beyondglasfaser. Viele digitale Projekte für Senioren. Alles Wissenswerte gibt's in diesem ZDF-Beitrag. https://t.co/9QL7owhRIv #diwokiel
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Über Open-Data-Werkstätten und die Herausforderung, offene Daten im ländlichen Raum in Südwestfalen zu etablieren: @fepeter. Eines von 10 kommunalen Open-Gov-Projekten von @OpenNRW #beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/9GLG1XgvJy
— Mario Wiedemann (@mariosorg) September 10, 2018
Wichtig für den ländlichen Raum: Vermarktung regionaler Produkte. Die Marktschwärmer Kiel bieten eine digitale Lösung. Sie stellen sich vor bei #beyondglasfaser https://t.co/zGcVi9Hk0H #diwokiel pic.twitter.com/qBpwZ5xd2C
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Christian Scholz von der @lullusstadt stellt das Smart City Cockpit aus Bad Hersfeld vor. Eine große Datenplattform für die Stadt & die Bürger*innen. https://t.co/G6T5ad2XEw #beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/mNDmL7MqMn
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Über WLAN-Lösungen aus Afrika, die teilweise auch schon in Gegenden Europas genutzt werden, die schlecht ans Netz angebunden sind: Jennifer Berlin von @costruct #beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/B1sY9XCayt
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Die Stadt Kronberg im Taunus hat einen agilen Bürgerservice eingeführt: Bürger*innen kommen mit mehreren Anliegen. Es gibt aber nur 1 Ansprechpartner, der ein Team zusammenstellt, um dann alle Anliegen zu erledigen. 👍 #beyondglasfaser #diwokiel pic.twitter.com/sIHmfbcmad
— Mario Wiedemann (@mariosorg) September 10, 2018
Zum Abschluss von #beyondglasfaser präsentiert @nebenan_DE die Vorzüge von digitaler Vernetzung für das analoge Leben in einer Kommune. #diwokiel pic.twitter.com/F8zKMVUOMr
— Daten für die Gesellschaft (@data_4_society) September 10, 2018
Die Konferenz „Digitales Landleben“ stieß auf große Resonanz und erzielte ein positives Echo. Der Tweet dieses Besuchers fasst auch unseren Eindruck zusammen. Wir haben uns aus Kiel mit viel Inspiration verabschiedet.
Konferenz Digitales Landleben – Beeindruckende Beispiele für Digitalisierungsprojekte aus der gesamten Republik – fein wars #diwokiel pic.twitter.com/47eHbpOIlX
— Uwe Lehmann (@photomanufaktur) September 10, 2018
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